Die „goldene Stunde“ am Jungferweiher in Ulmen

4.11.2013

Die "goldene Stunde" am Jungferweiher in Ulmen

Auf Fototour durch die Eifel

„Der frühe Vogel fängt den Wurm“ – getreu diesem Motto ging es heute Morgen für mich auf eine Fotosafari Rund um den Jungferweiher in Ulmen. Dieses Sprichwort passt nicht nur, wenn es um das allmorgendliche Aufstehen geht, sondern auch, wenn man wunderschöne Landschaftsfotos aufnehmen möchte. Die Fotografen sprechen immer von einer „goldenen Stunde“ wenn es um Landschaftsfotografien geht, die Stunde kurz vor Sonnenaufgang und diese magische, goldene Stunde durfte ich heute hautnah miterleben.

Nebel, fast wie im Märchenwald

Meine Tour begann in völligem Nebel, der alles abdunkelte. Es war aber keine bedrohliche Dunkelheit, sondern eher eine verheißungsvolle. Alle Blätter und Gräser waren mit Raureif in den schönsten Strukturen, Formen und Mustern bedeckt. Auch die Spinnenweben sind von Reif überzogen und alles ist irgendwie miteinander verbunden. Abstrakte Kunst, von der Natur geschaffen aber keinesfalls künstlich, einfach nur pure, reine Natur. Bei jeder Bewegung knistert der Reif unter meinen Schuhsohlen. Ein herrliches Gefühl! Mein Atem stößt kleine Wölkchen in die kalte Morgenluft und man hört kein Geräusch. Nur dieses leise Knistern und eine erwartungsvolle Stille liegen in der Luft. Erwartungsvoll? Ja, wirklich! Alles wartet darauf, dass die Sonne durch den Nebel bricht und die Natur aus Ihrem nächtlichen Schlaf weckt und den neuen Tag verkündet.

Als die ersten Sonnenstrahlen auf den Boden, die Bäume, die Gräser treffen beginnt alles zu knistern und zu knacken, man hört wie die kristalline Reifkrone zerspringt, wie aus kristallin wieder flüssig wird und alles aus der vorherigen nächtlichen Starre erwacht. Die Natur streckt sich und gähnt, reckt ihre Fühler der Sonne entgegen und wirft die nächtlichen Schatten und den Raureif stückchenweise, Wassertropfen für Wassertropfen, ab.

Die Sonnenstrahlen breiten sich weiter aus und tauchen alles in warmes Licht. Der Raureif ist verschwunden, die „goldene Stunde“ neigt sich dem Ende zu, aber die Erinnerung an diese unglaublich bereichernde Erfahrung bleibt.

Autor: L. Rinneburger

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