Begehung des Ulmener Römerstollens mit Geologen

6.06.2012

Wanderung durch Vulkankrater

Zwischen dem jüngsten Maar der Eifel, dem Ulmener Maar, und dem Jungferweiher verläuft dieser alte Stollen, der evtl. römerzeitliche Ursprünge hat. Zwischen 1970 und 1990 wurde er von der Seite des Jungferweiherszugeschüttet. Die Gründe hierfür sind bisher unbekannt. Der Ulmener Stadtbürgermeister Günther Wagner führte die Erkundungsgruppe aus Geologen und Touristikern in den schmalen Tunnel, durch den zur Regulation des Maar-Wasserstands Wasser geführt wird. 

Im Römerstollen steht wie der anwesende Leiter des Referats Ingenieurgeologie erläuterte zunächst Grundgebirge (Ton -, Silt- und Sandsteine des Unterdevons) an, welches im weiteren Verlauf von geschichteten Vulkaniten überlagert wird. 

Am Ende des Ganges ragt ein alter Schacht hinauf und führt zu einem weiteren Gang. Hier trafen möglicherweise die römischen Erbauer auf unterschiedlicher Höhe beim Durchbruch zusammen. Nicht nur die unklare Sicherung dieses Schachtes, insbesondere das um diesen herum plattig abbrechende Vulkangestein stellen nach Aussagen des Fachmannes eine Gefahr dar. 

Am Ende des Besuchs war klar, dass eine Öffnung des Römerstollens mit großem Aufwand verbunden sein wird. Als nächsten Schritt empfiehl der Geologe die bergbauliche Vermessung des Tunnels, um gesicherte Erkenntnisse über die mit bloßem Auge schwer erkennbaren Gegebenheiten zu erhalten. Deutlich wurde jedoch auch, dass der Stollen in jeder Hinsicht ein einzigartiges Highlight darstellt. Denn: durch einen Vulkan hindurch verbindet er das jüngste Maar der Eifel mit einem älteren, dem Jungferweiher– eine weltweite Einzigartigkeit! Ob er irgendwann frei zugängig sein wird oder nur im Rahmen von Führungen bleibt abzuwarten. Wir drücken die Daumen, dass bald jeder diese großartige Reise durch die Zeit machen kann. 

Autorin: Sarah Schmitz 

 

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