Litzbachhof Alflen: Bio-Obstanbau mitten in der Eifel

7.04.2022

Holunder, Aronia, Sauerkirsch und Co.: Partner unserer Obstbaumpatenschaft

Vor über hundert Jahren als typischer Ackerbaubetrieb mit Viehwirtschaft gegründet, stieg der Litzbachhof in den 1990er Jahren auf Obstanbau in der Eifel um. Heute baut der in vierter Generation geführte Familienbetrieb neben Äpfeln und Sauerkirschen auch die heimischen Superfruits Aronia und Holunder an. In Kürze werden Quitten das Sortiment bereichern. Der Anbau erfolgt nach strengen Richtlinien des ökologischen Landbaus (Demeter). So entstehen hochwertige Naturprodukte wie Direktsäfte in den Sorten Holunder, Aronia, Apfel und Apfel-Kirsch sowie Köstlichkeiten in Form von Fruchtaufstrichen, Sirup und spritzigem Secco. Die Landwirtschaft in Einklang mit der Natur zu bringen, das zeichnet den Litzbachhof aus: Der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen steht an oberster Stelle.

Seit 2022 ist der Litzbachhof neuer Partner des GesundLand Vulkaneifel und steigt in das Projekt unserer Baumpatenschaften mit ein. Damit wandelt sich die Apfelbaumpatenschaft zur Obstbaumpatenschaft. Im Interview stellen Stefanie Peifer und Martina Theobald vom Litzbachhof ihren Betrieb vor.

 

Wie kamen Sie zum Bio-Obstanbau? Warum haben Sie sich dafür entschieden?

Da auch unsere Oma Maria für die Erkältungszeit stets Holundersaft auf Vorrat gekocht hat, fanden wir den Holunder als Pflanze schon immer sehr interessant. Da unser Betriebssitz Mitten in der Ortschaft liegt, konnten wir damals die Viehhaltung nicht optimal betreiben. Somit lag es damals nahe, sich mit Anderem zu beschäftigen und so kam es, dass der Holunder auf einer kleineren Fläche ausprobiert wurde und ein neues Standbein geboren wurde.

Zuvor war der Litzbachhof ein typischer Ackerbaubetrieb mit Viehwirtschaft. Wie haben Sie dann Ihre Kenntnisse zum Bio-Obstanbau erworben?

Durch Fachliteratur, diverse Beratungsangebote des DLR und Erfahrungsberichte anderer Kollegen, die bereits Holunder im Anbau hatten, wurden grundlegende Voraussetzungen für den Anbau angeeignet. Außerdem mussten wir auch durch Fehler lernen, denn auch hier gilt der Spruch "Probieren geht über Studieren". Und wir lernen noch heute ständig dazu. 🙂

Was bedeutet der Obstanbau für Sie?

Der Obstanbau ist ein wichtiges Standbein unseres landwirtschaftlichen Betriebes geworden. Durch die Umstellung auf den ökologischen Landbau möchten wir auch weiteren Generationen einen Hof mit guten Voraussetzungen und vitalem Boden vererben.

Warum haben Sie sich ausgerechnet für den Anbau von Apfel, Sauerkirsche, Aronia und Holunder entschieden?

Als mit dem Holunder der Grundstein für den Obstanbau in unserem Betrieb gelegt wurde, machte man sich natürlich Gedanken über weitere Dauerkulturen, die sich auf unseren Standorten wohlfühlen. Da die Bodenverhältnisse und auch die Witterungsbedingungen eine große Rolle beim Anbau spielen und diese in der Eifel manchmal etwas rauer sind, haben wir vorerst den Apfel mit aufgenommen. Später kamen dann Sauerkirschen und zum Schluss Aronia hinzu. Vor allem Aronia fanden wir aufgrund der gesunden Inhaltsstoffe (Vitamine, Mineralien, Antioxydantien) besonders spannend. Nicht umsonst wird die Aroniabeere ja als heimische Superfruit bezeichnet.

Sie werden in Kürze auch Quitten anbauen. Warum haben Sie sich bei der Erweiterung Ihres Sortiments ausgerechnet für die Quitte entschieden?

Da die Quitte früher oft in den Gärten der Eifel stand fanden wir, dass dies noch eine tolle Ergänzung zu unserem bisherigen Sortiment ist. Auch die Quitte ist besonders reich an Vitaminen und Mineralien und kann super zur Verarbeitung (Saft, Gelee, Secco) genutzt werden. Das macht es für uns besonders interessant. Hier haben wir schon einige Ideen für neue Spezialitäten aus heimischem Anbau.

Was macht die Produkte vom Litzbachhof besonders?

Unsere Säfte bestehen zu 100% aus Muttersaft, das heißt, sie sind ohne Zusätze wie Zucker oder Konservierungsstoffe. Besonders Holunder- und Aroniasaft sind wahre "Gesundsäfte", und gemischt mit Apfelsaft noch eine leckere Abwechslung. Warum also zu Exoten wie Goji oder Cranberry greifen, wenn so tolle Produkte direkt vor der Haustür wachsen? Für diejenigen, die es lieber süß mögen, bieten wir Gelees ebenfalls ohne künstliche Konservierungsstoffe und für Veganer geeignet an, da wir auf pflanzliche Geliermittel zurückgreifen.

Was ist Ihr Lieblingsprodukt aus dem eigenen Shop?

Alles 😉 Wir probieren vor allem gerne neue Dinge aus. Im letzten Winter haben wir einen tollen Glühviez ins Sortiment genommen und im Sommer lieben wir eine spritzige, selbstgemachte Limonade mit dem Bio-Sirup Holunderblüte, etwas Limette und Sprudel.

Was ist ihr Lieblingsmoment bei der Arbeit mit dem Obst?

Definitiv die Ernte. Darauf hat man das ganze Jahr hingearbeitet und man freut sich natürlich, wenn dann auch die Ernte gut eingebracht werden kann. Auch wenn die Tage meist sehr stressig und lang sind, verbindet sich auch die ganze Familie. Denn bei der Ernte ist vor allem Handarbeit gefragt und da packen alle mit an, egal ob Groß oder Klein.

Gibt es auch Aufgaben, die Sie gar nicht gerne machen?

Man glaubt es kaum, aber mittlerweile stellt auch die Arbeit im Büro einen großen Aufwand in der Landwirtschaft dar. Das ist dann manchmal schon anstrengend nach einem langen Arbeitstag noch die Dokumentationen zu schreiben...

Was würden Sie sich für die Zukunft Ihres Betriebes wünschen?

Dass auch noch künftige Generationen von unserem kleinen Familienbetrieb leben können und diesen weiterführen möchten.

Was ist Ihr Lieblingsort im GesundLand Vulkaneifel?

Da gibt es sehr viele. 🙂 Wir verbringen gerne Zeit mit den Kindern in der Natur und beim Wandern. Hier gibt es viele traumhafte und vor allem ruhige Ziele zu entdecken. Besonders gefällt uns z.B. das Immerather Maar, die Wege an der Lieser aber auch direkt vor der Haustür die schönen Pfade an der Litz entlang.

Welche Tipps haben Sie, um Naturschutz und Artenerhalt in den Alltag einzubauen?

Eigentlich ist es ganz einfach, der Umwelt etwas Gutes zu tun. Hierfür müssen keine großen Anschaffungen getätigt werden. Im Garten muss es doch nicht immer strenger englischer Rasen sein. Hier könnte man z.B. auch den Klee wachsen und blühen lassen, der dann reichlich Futter für Insekten bietet. Oder man legt eine kleine Ecke mit einer Blühmischung an (die Samen gibt es oft schon kostenlos) und lässt diese dann bis nach der Blüte stehen. Des Weiteren trägt man ja auch mit einem bewussten Lebensstil zum Naturschutz bei, indem man z.B. weniger Lebensmitte verschwendet, oder auch weniger, aber dafür Fleisch aus guter und am besten regionaler Haltung isst.

 

Jetzt Obstbaumpate werden, Streuobstwiesen schützen und nachhaltigen Obstanbau in der Eifel unterstützen! Weitere Informationen findest du hier.

Schau hier im Online-Hofladen des Litzbachhofes vorbei.

 

 

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