Tretet mit mir ein in die Welt des Mittelalters auf der Burgruine Ulmen

19.06.2013

Tretet mit mir ein in die Welt des Mittelalters auf der Burgruine Ulmen

Seyd Willkommen

Auf der Ulmener Burgruine tauchte ich am Wochenende in die Welt der Ritter ein. Bei strahlendem Sonnenschein spazierte ich neben vielen anderen Besuchern durch die engen Gässchen des kleinen Eifelortes hinauf auf die Burgruine, um die versprochenen Ritterkämpfe, Händler und Handwerker, die sich für zwei Tage über dem Ulmener Maar angekündigt hatten, mal von der Nähe zu betrachten.

Oben auf der Ruine angekommen, fühlte ich mich wie in ein anderes Jahrhundert versetzt. In meinem normalen Jeans-und-T-Shirt-Look stach ich deutlich heraus, denn die Meisten hatten sich tatsächlich in mittelalterliche Gewänder gehüllt. Doch schnell merkte ich, dass dies überhaupt keine Rolle spielte und sich die Aussteller auch über "Neuzeitler" freuten. Also mischte ich mich unter die Menschenmenge. Zwischen den markanten Mauern, hoch über dem jüngsten Maar der Eifel, fand ich die verschiedensten mittelalterlichen Handwerker und Händler. Beim Flanieren durch die Zelte konnte ich Kettenhemdflechter die filigranen Eisenringe zusammenhämmern sehen, den Ziegenschmied neben seinen Ziegen beim Eisen schmieden über die Schulter schauen und dem Kerzenzieher bei der Arbeit zuschauen.

Außergewöhnlich waren alle Stände und Aussteller, jeder bot sein Handwerk in der mittelalterlichen Sprache an und präsentierte mit lauten Rufen seine Artikel. Anfangs war  ich schon etwas verwirrt von dieser eigenen Sprache, doch faszinierte es mich, dass jeder Aussteller dort wie im Mittelalter sprach und ich fühlte mich wirklich ein paar hundert Jahre zurückversetzt. Händler verkauften Gewände und Stoffe um sich dem Brauch anzupassen, reichten die besten Liköre, Fruchtweine und Biere. Dazu konnte man die passenden Trinkhörner erwerben.

Hier konnte man den Handwerkern nicht nur über die Schulter schauen, sondern auch selbst anpacken, ausprobieren und mitmachen, ob beim Körbe flechten, Kerzenziehen, Schmuck basteln oder Seifen herstellen. Jung und Alt waren begeistert von dem Angebot und in jeder Ecke wurde gelacht, gearbeitet und gespielt. Es wurde noch einiges mehr geboten, wie gemütliche Ritterlager, gefährliche Schwertkämpfe, lustige Gaukler, aufregendes Bogenschießen und spektakuläre Feuerspucker, begleitet von dem Harfenspieler Jonny Robels. Dieser spielte auch gewünschte Lieder auf seiner Harfe und brachte die Leute zum Lachen indem er einige Texte witzig umdichtete. Wer den Tumult des Marktes entgehen wollte und sich ein wenig Ruhe und Wellness im mittelalterlichen Stil gönnen wollte, besuchte die Taverne mit Badehaus. Eine große Wanne, wie ich sie nur aus Filmen kannte, gefüllt mit warmen Wasser in einem kleinen Zelt, wo mir das Fräulein erzählte, dass ich auch eine Massage in einem abgetrennten Bereich haben könnte. Da um 14.00 Uhr die große Eröffnung stattfand, konnte ich das Angebot leider nicht annehmen.

Eröffnung des Mittelaltermarktes auf der Burgruine

14.00 Uhr war gekommen und ich suchte, wo die Bühne mit unserem Stadtbürgermeister Günther Wagner war. Als ich mich bis ans Ende des Marktes vorgedrungen hatte, fand ich eine Menschenansammlung vor, die sich aufreihte und quer über den Markt los marschierte. Der Festumzug wurde vom Bürgermeister, verkleidet mit Gewand und Veranstalter angeführt, begleitet wurden die Zwei von Ritter, Handwerkern, Händlern und sogar einer Kuh und einem Uhu. Angekommen auf der Naturbühne, las der Veranstalter die dreizehn Regeln des Festes im besonderen Brauch vor. Es wurde gelacht, „geklappert“ und gejubelt.

Für Leckermäulchen und mich war auch bestens gesorgt:-) Ich genoss an dem beeindruckenden Bierstand mit besonderen Bieren, wie Kirsch-, Himbeer- und Schwarzbier, ein Kirschbier, während daneben der grölende Flammbäcker die Gäste mit Flammkuchen, Spätzle und Crêpes versorgte. Für mich wurde es langsam Zeit zu fahren und ich konnte leider nicht zum Kaffee und dem Wetter entsprechend, einen Eiskaffee oder ein Eis im orientalischem Mokkabräuzelt genießen. Auch das spektakuläre Feuerspektakel am Abend habe ich so leider verpasst.

Ich bin begeistert von dem stilvollen Mittelaltermarkt mit seinem eigenen besonderen Ambiente und war froh mal einen so besonderen Markt besucht zu haben. Sicherlich werde ich beim nächsten Mal wieder kommen, jedoch behalte ich meinen Jeans-und-T-Shirt-Look bei 🙂

Autorin: Sarah Schmitz

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