Winterwandern mit Kindern
auf der HeimatSpur Kraterseen Mosenberg
Wie gut funktioniert sowas? Nach der Wanderung auf der Heimatspur Kraterseen Mosenberg müssen wir feststellen: Es geht tatsächlich besser als gedacht. Denn zum Einen lieben unsere Kinder den Schnee und den Frost und zum Anderen ist die Strecke so abwechslungsreich, dass es zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde.
Angekommen auf dem Parkplatz am Windsborn Kratersee steigen wir aus dem warmen Auto und atmen tief ein. Um uns herum liegt die mit Raureif überzogene Eifellandschaft. Die Luft ist klar, schön kalt und es verspricht eine wunderschöne kleine Familienwanderung zu werden. Die Kinder auf dem Rücksitz jauchzen allerdings erstmal nicht gerade vor Begeisterung. Die Kälte finden sie doof und die erste Nörgelei geht los, bevor wir überhaupt einen Fuß vor den anderen gesetzt haben.
Es nützt aber nichts – unverrichteter Dinge wird nicht heimgefahren und daher suchen wir den ersten Wegweiser des insgesamt sehr gut ausgeschilderten Wanderwegs. Dieser führt uns dann zunächst rund um das Hinkelsmaar – ein unter Naturschutz stehender, fälschlicherweise als Maar bezeichneter, kleiner Krater.
Über Feld- und Waldwege gilt es anschließend einige Höhenmeter zum Mosenberg zu überwinden, der mit 512 Metern aus der umliegenden Landschaft heraussticht. Die Anstiege sind nicht lang, haben es teilweise aber trotzdem in sich. Zum Glück gibt es für die kleinen und großen Kinder immer wieder viel zu entdecken.
Oben angekommen fällt der, sich gerade in der Renovierung befindliche, Aussichtsturm ins Auge, von dem aus man einen tollen Blick Richtung Manderscheid und das sogenannte Pariser Becken hat.
Von hier aus geht es nun leicht bergab, vorbei an einigen Aussichtspunkten mit toller Fernsicht und hin zum Vulkanerlebnispark Mosenberg, einem ehemaliges Steinbruch-Areal, wo sich die geologische Geschichte der Vulkaneifel, unter anderem durch eine atemberaubende Lavasteilwand, zeigt. Hier kann man zahlreiche kleinere und größere Lavabomben bestaunen – alles wunderbar erklärt durch zahlreiche Infotafeln. Was mir hier besonders auffällt, ist, wie gut hier alles trotz der kalten Jahreszeit gepflegt und Instand gehalten ist.
Beim Blick in den Himmel stellen wir gemeinsam fest, dass wir ab sofort doch lieber einen Schritt schneller gehen sollten, denn die Sonne wird immer mehr vom Nebel verdeckt und dadurch fühlt sich die Luft mindestens 5 Grad kälter an.
Allerdings ändert sich durch den Nebel auch die Lichtstimmung und damit auch die Wahrnehmung der Umgebung. Da, wo vorher alles freundlich und sonnig war, wird es jetzt mystisch und geheimnisvoll. Das gefällt vor allem unseren Kindern und gemeinsam überlegen wir uns Geschichten, welche Fabelwesen hier wohl vor langer Zeit gelebt haben könnten.
Das letzte Highlight der Tour ist dann der Windsborn Kratersee – gut zu Fuß zu umrunden und an diesem Tag mit einer dicken Eisschicht überzogen. Er ist der einzige Vulkankratersee nördlich der Alpen. Entstanden ist er vor ungefähr 80.000 Jahren. Während Maare als Krater in die Erde gesprengt werden, wenn Lava auf wasserführende Schichten trifft, ist der Windsborn ein Schichtvulkan, der sich als Berg auf das Grundgebirge aufgeschichtet hat. Der See ist dabei nur rund zwei Meter tief und wird vom Regenwasser aufgefüllt.
Durch den Nebel ist das Gipfelkreuz zu erkennen, wo man im Sommer bestimmt toll Picknicken kann. Von hier aus sind es dann auch nur noch rund 600m zum Auto und für uns alle steht als Fazit fest: Das hier war nicht unsere letzte HeimatSpur.
Mit seinen fünf Kilometern Länge gehört dieser Weg zu den eher kurzen HeimatSpuren. Wir haben bei moderatem Tempo ca. 2,5 Stunden gebraucht, um den Weg zu erkunden. Dabei haben wir aber trotz der Kälte immer wieder kleine Pausen eingelegt, um alles zu entdecken, was der Weg bereit hält.
Da der Weg stellenweise steile Anstiege und auch schmale Pfade beinhaltet, ist er nicht kinderwagengeeignet. Für unsere Kinder im Schulalter war er aber problemlos begehbar.
Autor: Marco Zimmers
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